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Freitag, 24. Juni 1977

Gerüchte um die Schnellstraße über Proleber Gemeindegebiet wollen nicht verstummen

Ist die Trassenführung der S 6 über Proleber Gemeindegebiet endgültig gebannt? Diese Frage stellt sich mehrere Monate nach der Bürgerversammlung so mancher Gemeindebürger mit voller Berechtigung.

Einmütig abgelehnt haben die Proleber die geplante Schnellstraße über ihr Gemeindegebiet.

Bis Ende September d. J. hatte Bürgermeister Willhuber bei der Bürgerversammlung am 21. Juni 1977 verlangt, einen Bescheid zu erhalten. Bis heute ist eine verbindliche und endgültige Absage von seiten der Landesbaudirektion ausgeblieben. Statt dessen sickern in Zeitungsmeldungen immer wieder Meinungen durch, daß eine Trassenlegung über Proleber Gemeindegebiet im Bereich des Möglichen läge. War also die Bürgerversammlung wirklich so überflüssig, wie es einige (nicht betroffene!) Besserwisser lautstark hören ließen?

Dazu einige Pressestimmen neueren Datums:

„In diesem Zusammenhang sollte auch überlegt werden, ob die kategorische Ablehnung der schon einmal ventilierten Murtrasse durch die Gemeinde Proleb nicht doch zu emotionell erfolgte, zumal diese Variante auch viel billiger käme.“ (OVZ)

„Es handelt sich nicht um ein Umfahrungsprojekt für Niklasdorf, sondern in erster Linie um eine neue Schnellstraße, die alle angeht und nicht unbedingt nur von der Niklasdorfer Bevölkerung ausgebadet werden. soll.“ (OVZ)

„…Irgend eine Stimme erhob sich damals und forderte eine Verlegung auf die andere Murseite.“ (Kleine Zeitung)

Inzwischen werden neue Pläne erstellt, Bürgerversammlungen und Gemeinderatssitzungen abgehalten, neue Vorschläge unterbreitet, neue Varianten gesucht, die Bevölkerung befragt, neue Studien erstellt, neue Luftbilder angefertigt usw. Was wir Proleber aber allzugerne hören und lesen wollen, daß die Proleber Trasse nicht in Frage kommt, blieb bisher aus.

Bekanntlich lehnte der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 31. März 1977 unter Bürgermeister Willhuber eine Trassenführung über Proleber Gemeindegebiet einsammig ab. Dieser Ablehnung folgte eine Resolution, die an die kompetenten Stellen weitergeleitet wurde. Heiße Diskussionen gab es um die Schnellstraße S 6 bei einer Bürgerversammlung am 24. Juni 1977, an der Experten der Landesregierung, Gemeindevertreter aus Proleb und Niklasdorf und Angehörige der Bürgerinitiativen der beiden Orte teilnahmen.
Wie Straßenplaner Dipl.-Ing. Marx ausführte, wäre die Proleber Trasse“ mit 550 Millionen S zwar die billigste, würde aber den Neubau von fünf Brücken und die Beseitigung von 17 Wohnhäusern erforderlich machen. Erfreulich bei dieser Bürgerversammlung war das große Interesse und die strikte Ablehnung der Proleber Trasse von allen Diskussionsrednern.