Sonntag, 27. Januar 2008

Bedürfnisse von Hilfsbedürftigen

  • Verbleiben im bisherigen bekannten sozialen Umfeld (kein Abschieben in eine Institution). Die Institution  entspricht nicht den Bedürfnissen der Klienten.
  • Beachten der eigenen Wünsche (nicht der der Angehörigen; Reproduktionsbedürfnisse der Institutionen ausschließen).
  • Konzentration auf Gefühle und Empfindungen des Hilfsbedürftigen (nicht auf Krankheit, Behinderung und Einschränkung).
  • Die therapeutische Beziehung muß auf gleichberechtigter Basis ausverhandelt werden (die hierarchische Distanz muß reduziert werden).
  • Betreuung durch natürliche Mitarbeiter, Angehörige, neue Subjekte (Vermeidung professioneller institutialisierter, spezialisierter Mitarbeiter).
  • Anerkennung als einzigartiges Subjekt (kein Reduktionismus auf Krüppel, Krankheit, geistig und körperliche Behinderung, Süchtiger, Verkalkter, Irrer).
  • Soziale Beziehungen zu Familie, Fremden, Nachbarn, Bekannten (natürliches, kein institutionalisiertes beziehungsloses Umfeld).
  • Eigene Wirtschafts- und Vertragsfähigkeit, Teilnahme an den gesellschaftlichen Tauschbeziehungen (nicht andere entscheiden über das eigene Wirtschaften).
  • Eigener Besitz und persönliche Gegenstände und die Bestimmung darüber müssen erhalten bleiben (keine vorzeitige Veräusserung).
  • Förderung kleinerer Fertigkeiten (kein Reduktionismus auf Nahrungsaufnahme, Schlafen und WC, sondern Zusammenarbeit mit kommerziellen Nutzern).
  • Räumliche Mobilität zur Kommunikationserweiterung in der Behausung und in der Natur (keine Reduktion auf ein Zimmer, wegen nicht behindertengerechter Bauweise und Betreuung).
  • Angemessene wirtschaftliche Grundlage, Versorgung materieller Lebensbedingungen (keine Almosen).
  • Veränderung des öffentlichen Bildes über die Hilfsbedürftigen
    1. Integration statt Ghetto und Abschiebung
    2. seelische Geborgenheit und Wärme (keine gefühlskalten Spezialisten)
    3. Auch materiell nicht produktives leben ist wertvoll und eine Variante des Normalen
  • Ernstnehmen der Kritikfähigkeit, Selbstbestimmung des Organismus (nicht die Ratschläge und Vorstellungen der betreuer gelten). Die Beachtung dieser zutiefst menschlichen Bedürfnisse verhindert seeliche Krankheit, Krise und Chronizität.